Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, neigen Farbmäuse leider zu Atemwegserkrankungen. Einerseits kann das mit Haltungsfehlern (z.B. Haltung in Aquarien oder schlecht belüfteten Terrarien, Zugluft, Außenhaltung) zusammenhängen.
Andererseits kann es so eine Maus aber auch einfach mal erwischen, weil sie sich bei ihrem Halter angesteckt hat oder sonst irgendwie an Bazillen gekommen ist. Das kann man dann leider - im Gegensatz zu Haltungsfehlern - nicht vermeiden.
! Wichtig ist, dass jene Maus, die schnupft, auf jeden Fall umgehend dem Tierarzt vorgestellt wird. Führe keine eigenständigen Experimente durch! Denn im Gegensatz zu uns Menschen geht bei einer Maus der Schnupfen nicht von alleine "einfach so" wieder weg. Im Gegenteil: Wird er nicht behandelt, kann die Maus innerhalb weniger Tage, manchmal sogar Stunden, sterben.
Eine Maus mit Atemwegsinfekt braucht ein Antibiotikum.
Unterstützend dazu gibt es jedoch auch die Möglichkeit des Inhalierens, womit ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Man kann eine Maus mit verschiedenen Dingen inhalieren lassen. Dazu eignet sich z.B. Tigerbalm, Kamillen- oder Pfefferminztee oder Bronchialtee.
Mit Tigerbalm bitte ganz, ganz sparsam umgehen. Bei einer Überdosierung können die Atemwege der Tiere verätzt werden!
Dazu gießt man kochendes Wasser in eine Schüssel, gibt das Inhalat (z.B. Tigerbalm) hinzu. Die kranke Maus wird in eine saubere Transportbox (auf Zewa) gesetzt und mit etwa 20 cm Abstand neben die Schüssel mit dem Inhalat gestellt. Nun wird ein Handtuch über Box und Schüssel gelegt.
Ideal ist es, wenn das Handtuch auf der freien Seite der Box nicht ganz überhängt, so dass der "Dunst" dort abziehen kann.
Inhalieren sollte die Maus maximal 10 Minuten, danach sollte die Schüssel mit dem Inhalat entfernt werden. Das Handtuch sollte noch weitere 10 Minuten auf der Box verbleiben, damit die Temperatur wieder langsam sinken kann, ohne die Maus zu schocken.
Danach kann die Maus wieder ins Gehege zurück gesetzt werden.
Eine weitere Alternative zum Inhalieren ist, ein Stück Stoff hinter den Käfig oder unerreichbar für die Mäuse im Käfig anzubringen und Inhalat draufzugeben.
Ich habe z.B. ein Stück Stoff unter der Käfigdecke angebracht. So hoch, dass die Mäuse es nicht erreichen können. Darauf kann ich einen Tupfer Tigerbalm geben, so dass die Mäuse es in Ruhe und in ihrer gewohnten Umgebung einatmen können.
Gegebenenfalls kann man den Teil des Käfigs auch mit einem Handtuch verhängen, so dass die Wirkung konzentrierter ist.
Viele Halter (inkl. mir) konnten bereits häufig beobachten, dass erkrankte Mäuse sich freiwillig dem Inhalat aussetzten und gierig einatmeten. Woraus wir schließen, dass die Tiere selbst auch eine positive Wirkung feststellen konnten.