Der § 2 (1) Tierschutzgesetz besagt Folgendes:
"Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, [...]"
"Seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend" bedeutet auch, dass soziale Tiere in sozialen Verbänden untergebracht werden müssen. Das bedeutet, keine Einzelhaltung für Rudel-, Gruppen- und Schwarmtiere.
Demnach ist eine Einzelhaltung für Rudeltiere, wie Farbmäuse, verboten. Farbmäuse die einzeln gehalten werden, sind nicht glücklich. Viele sagen, ihre Mäuse seien es doch.
Tja, wie sieht man denn, dass eine Maus glücklich ist, wenn sie keine Artgenossen hat und auch noch nie hatte? Wenn man selbst, als Halter, noch niemals Mäuse im Umgang miteinander gesehen hat?
Mäuse sind die anpassungsfähigsten Tiere, die es gibt. Sie tun das, was ihre Lebensaufgabe ist: Aus jeder Situation das Beste machen.
Das bedeutet für sie auch dann "den Kopf oben zu behalten", wenn sie einzeln gehalten werden, obwohl sie in Wahrheit kreuzunglücklich sind.
Depressiv zu sein gehört nicht in das Verhaltensrepartoire einer normalen Maus. Und selbst wenn eine Maus depressives Verhalten an den Tag legt, weil sie schon wirklich Ewigkeiten einzeln gehalten wird, kann ein normaler Laie, der noch niemals artgerecht gehaltene Maus hatte, dieses depressive Verhalten nicht als ein solches erkennen.
Einzeln gehaltenene Mäuse...
... können nicht von Artgenossen geputzt werden.
... können nicht mit Artgenossen spielen und raufen.
... können sich nicht um Fressen streiten.
... leiden meist unter großer Langeweile.
... können nicht die Geborgenheit und den Schutz einer Gruppe genießen.
... können sich nicht mit ihren Artgenossen im Ultra- und Infraschallbereich unterhalten.
Das alles braucht eine Maus aber.
Egal, wie ausgiebig man sich auch um seine Maus kümmert: Einen Artgenossen kann man nicht ersetzen. Selbst, wenn man sich 12 Stunden täglich um seine Maus kümmern könnte, so wäre sie doch 12 Stunden des Tages allein. Hätte sie einen oder mehrere Artgenossen, wäre sie nie allein.
Dass zwei Mäuse mehr Arbeit machen, als eine ist Quatsch. Zwei Mäuse machen deutlich mehr Spaß als eine - das stimmt! Und eine ganze Gruppe zeigt dir erst richtig, wie glücklich Farbmäuse sein können.