Beim Kratzmaus-Phänomen musste ich erstmal abwägen, ob ich es unter "Gesundheit" oder unter "Verhalten" einsortieren muss. Aber dieses Phänomen ist eigentlich ein Syndrom und somit betrifft es vor allem die Gesundheit.

Kratzmäuse sind Mäuse, die sich ohne erkennbaren Grund die Haut aufkratzen, was Infektionen zur Folge haben kann. Manche Kratzmäuse kratzen sich sprichwörtlich tot.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge, entsteht diese Erkrankung dann, wenn die Mäuse Milben hatten und allergisch auf die Ausscheidungen dieser Milben reagieren. Dies kann Schäden am Zentralen Nervensystem zur Folge haben, die auch andauern, wenn der Milbenbefall tierärztlich behandelt und beseitigt wurde. Im Endeffekt ist es so, dass das Gehirn sagt "Da juckt es, kratz dich!" obwohl es gar nicht nötig ist.

Bisher gab es im Grunde keine Heilung für Kratzmäuse.

Es gab verschiedene Linderungsformen, wie z.B. Fenistil-Tropfen oder Nachtkerzenöl, aber Heilung versprach keines. Am Ende stand immer das Einschläfern, um der Maus weitere Leiden zu ersparen.

Doch laut » dieser « Studie (veröffentlich im Journal of the American Association for Laboratory Animal Science, Volume 44, Number 3, May 2005 , pp. 18-21(4)) soll Vitamin E in hohen Dosen das Kratzmausproblem binnen weniger Wochen heilen.

In der Farbmausszene gibt es einen dokumentierten Fall, in dem eine Farbmaushalterin mit Kratzmaus diese Studie ausdruckte und ihrer Tierärztin zeigte, welche daraufhin eine Behandlung mit hochdosiertem Vitamin E durchführte. Die Maus konnte geheilt werden und wurde wieder ganz gesund.

Laut Studie beträgt die Heilungschance mit Vitamin E ziemlich genau 45 %.

Die Nahrung wurde in der Studie mit Vitamin E angereichert. Die Dosierung betrug 3000 IU/kg. IU ist die Abkürzung für International Unit (internationale Mengenangabe). Mehr zu dieser Maßeinheit hier: Klick!

Laut Studie haben sie von dem mit Vitamin E angereicherten Futter so viel bekommen, wie sie fressen wollten. Also 3000 IU pro kg Futter.