Warum Farbmäuse draußen nichts verloren haben...
! Tierschutzgesetz
Das deutsche Tierschutzgesetz besagt:
§ 1
Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.
Wer seine Maus mit nach draußen nimmt oder sogar draußen hält und billigend in Kauf nimmt, dass sie sich Parasiten oder eine Infektion einfangen oder sogar an einer Lungenentzündung erkranken könnte, verstößt klar gegen das Tierschutzgesetz.
! Fressfeinde
Ein Greifvogel, eine Katze, ein Hund - alle Fressfeinde können schneller zuschlagen, als ein Mensch handeln kann. Dafür kann man nicht aufpassen.
Alles, was von oben einen Schatten auf die Maus wirft, löst bei den Tieren den sogenannten Greifvogelreflex aus - Flucht. Egal, wohin. Nur weg. Weg von ihrem Menschen und auf und davon.
! Krankheiten / Parasiten
Infektionskrankheiten wie z.B. Leptospirose kann man sich draußen sehr leicht einfangen. Es würde ausreichen, wenn die Maus durch Urin oder Kot eines infizierten Tieres läuft und es sich später ableckt.
Parasiten springen einen im wahrsten Sinne des Wortes an (Herbstgrasmilbe). Die Rote Vogelmilbe wird von Wildvögeln übertragen. Würmer, die auch für uns als Menschen gefährlich sein können, befinden sich im Kot von anderen Tieren, der sich im Garten befindet. Mäuse sind in der Lage gewisse Einzeller durch ihre Nase (beim Schnuppern) in ihren Organismus zu bringen.
Zecken lauern im Gras auf potenzielle Wirte.
An Parasitenbefall können Mäuse sterben.
Man kann sie nicht vorbeugend (wie z.B. Hunde und Katzen) dagegen behandeln.
! Tageslicht
Mäuse sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Sie aus ihrem gewohnten Organismus zu reißen, verursacht großen Stress und verkürzt erwiesener Weise die Lebenserwartung rapide.
An einem normalen, sonnigen Tag herrschen draußen ca. 100.000 Lux. Ein Mäuseauge ist aufgrund der Dämmerungs- und Nachtaktivität für nicht mehr als 20.000 Lux gerüstet. Alles, was über diesem Wert liegt, kann das Mäuseauge dauerhaft schädigen.
! Anatomische Beschaffenheit
Farbmäuse sind nicht mit ihren wilden Verwandten auf eine Stufe zu setzen. Farbmäuse z. B. bekommen kein Winterfell! Bei wilden Mäusen wächst das Fell je nach Witterung. Bei Farbmäusen nicht! Alles, was unter 12 °C fällt, kann Farbmäuse das Leben kosten.
"Wilde Mäuse leben ja auch draußen!" Falsch. Wilde Mäuse verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in Gebäuden oder der Scheunen, sowie Kellern und Dachböden. Das ist ja der Grund, weshalb ihr Ruf als Schadnager so schlecht ist. Eine Maus buddelt sich nicht draußen in einem Haufen Schnee ein Loch, um drin zu schlafen! Eine wilde Maus nagt stattdessen ein Loch in eine Dachvertäfelung, um dahinter ein Nest anzulegen, welches frostfrei ist.
Denn Winterfell oder nicht: Draußen - wirklich richtig draußen - halten auch wilde Mäuse sich nur im Höchstfall zur Nahrungssuche auf. Oder dann, wenn es sich wegetechnisch nicht anders machen lässt.
! Gefahr durch andere Menschen
Es ist gesetzlich verboten, Tiere mit in Lebensmittelläden zu nehmen. Hunde sowieso. Aber bei Mäusen wird oft umgehend die Polizei alamiert und eine Anzeige geschrieben.
Und das ist nicht nur bei Lebensmittelgeschäften so. Mäuse sind nunmal verpönt und haben den relativ schlechten Ruf eines Schadnagers und Krankheitsüberträgers. Fliegende Gegenstände wie Handtaschen, Schuhe oder Coladosen können eine Maus umbringen!!
Käfig auf den Balkon?
Der Mäusekäfig hat nichts auf dem Balkon oder der Terrasse zu suchen. Egal, ob es warm oder kalt ist.
Wenn es kalt ist, können die Mäuse erfrieren oder an Unterkühlung sterben. Im Sommer können Farbmäuse bei direkter und indirekter Sonneneinstrahlung an einem Hitzschlag sterben oder erblinden.
Egal, wie man es dreht und wendet: Am Ende einer Außenhaltung oder eine Spaziergangs ins Freie steht immer der Tod einer jeden Farbmaus.
Willst du das riskieren??