Eiweiß
Farbmäuse sollten stets ausreichend Eiweiß bekommen (ca. 2x die Woche). Tragende und säugende Weibchen sollten täglich mit Eiweiß versorgt werden. Dabei sollte man darauf achten, sich an möglichst natürlichem tierischen Eiweiß zu orientieren.
Mit 'natürlich' meine ich, Insekten in ihrer Ursprungsform. Sie müssen nicht mehr leben. Es gibt genug getrocknete Insekten zu kaufen. Geeignet sind:
- Mehlwürmer
- Bachflohkrebse (Gammarus)
- Seidenraupenlarven (Bombyx Mori)
- Heimchen
- Heuschrecken
Eiweiß kann auch in einem guten Trockenfutter bereits enthalten sein. Zum Beispiel in Form von Garnelen oder Mehlwürmern oder auch Fleischbröckchen. Einfach hinten auf die Packung schauen, da wird es stehen.
In dem Falle braucht ein zusätzliches Eiweiß nur selten gegeben zu werden. Als ein Art Leckerli.
Im Nachfolgenden findet ihr eine Liste über die Nährwerte der verschiedenen Eiweißquellen, die ursprünglich vom Farbmaus-Welt-Wiki erstellt wurde und die ich freundlicherweise übernehmen durfte.
Mehlwürmer | Zophobas | Heimchen | Heuschrecken | Schaben | Hühnerei | Hüttenkäse | Joghurt | |
Rohprotein g/kg | 224,4 | 204,6 | 193,3 | 204,9 | 287 | 110 | 1,26 | 40 |
Kalzium g/kg | 0,09 | 0,09 | 0,22 | 0,18 | 2,31 | 5,6 | k. A. | k. A. |
Phosphor g/kg | 4,12 | 2,15 | 2,19 | 1,78 | 2,11 | 21,6 | 14 | 9 |
Magnesium g/kg | 1,66 | 0,73 | 0,26 | 0,37 | 0,61 | 1,2 | 0,8 | 1,1 |
Natrium g/kg | 0,66 | 0,41 | 1,24 | 0,61 | 2,32 | 14,4 | 38 | 5 |
Kalium g/kg | 4,66 | 2,96 | 3,03 | 2,88 | 4,39 | 14,7 | 8 | 14 |
Chlorid g/kg | 2,7 | 1,15 | 2,06 | 1,55 | 1,88 | 18 | 50 | 9 |
Kupfer mg/kg | 9,1 | 4,92 | 7,92 | 13,4 | 7,52 | 14 | 2 | 1,1 |
Zink mg/kg | 54,1 | 37 | 55,9 | 28,4 | 118 | 135 | 50 | 34 |
Mangan mg/kg | 10,9 | 5,76 | 10 | 1,93 | 9,84 | 3 | 0,6 | 0,5 |
Eisen mg/kg | 23,8 | 19,2 | 17,4 | 29,3 | 40,7 | 210 | 10 | 5 |
Selen mg/kg | 0,05 | 0,008 | 0,11 | 0,06 | 0,25 | k. A. | k. A. | k. A. |
Fett % | 15 | 18 | 5,5 | 4 | 15-20 | 11,3 | 4,3 | 3,5 |
Quellen: Bugs International, Das Kochrezept, Zwergbartagamen
Zuviel Eiweiß ist ungesund
Tierisches Eiweiß ist für Gemischtköstler wie Farbmäuse wichtig. Aber zuviel davon ist ungesund. Zum Einen kann zuviel tierisches Eiweiß das Tumorwachstum fördern. Nicht auslösen! Aber es können bereits vorhandene Tumoren (und die sieht man nicht immer, manchmal befinden sie sich auch in den Organen) dadurch viel schneller Zellen bilden und wachsen.
"Wenn im Zusammenhang mit tierischen Proteinen die Rede von "hochwertig" ist, dann ist damit folglich keineswegs"wertvoll","vollwertig" oder gar"gesund" gemeint. Im Jahre 1914 fütterten Wissenschaftler eine Rattengruppe mit tierischem Eiweiss, eine zweite Gruppe mit pflanzlichem Eiweiss. Was beobachteten Sie?Die Ratten, die tierische Proteine erhielten, wurden deutlich grösser und schwerer als die Vegetarier-Abteilung. Was schlossen die Forscher daraus? Natürlich! Tierisches Eiweiss muss hochwertiger sein als pflanzliches. Und das glaubt die Mehrheit der Menschen daher heute immer noch. Knapp dreissig Jahre später aber machte Professor McCay von der Berkeley Universität in Kalifornien denselben Versuch, untersuchte dann klugerweise aber auch gleich den Gesundheitszustand der Ratten. Was stellte er fest? Die leichteren Veggie-Ratten waren wesentlich gesünder und lebten etwa doppelt so lange wie die schwerfällige Schnitzel-Fraktion. Letztere hatte mit allerhand gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, litt dabei nicht nur unter körperlichen Unzulänglichkeiten, sondern auch unter Verhaltensstörungen und der Neigung zu Kannibalismus. Beim Nachwuchs kam es vermehrt zu Fehlbildungen und Totgeburten." (Quelle)
Des Weiteren kann zuviel Eiweiß die Nieren und Harnwege schädigen. Die Harnsäure kann sich in Form von Kristallen in den Gelenken ablagern und dort Probleme und Schmerzen verursachen. Auch Nierensteine können dadurch ausgelöst werden.
Leckerlis
Jede Maus frisst gern Leckerlis. Wir Menschen essen ja auch gern mal Schokolade oder Kuchen oder sowas. Aber auch für Mäuse gilt: Zuviel Schlemmerei macht dick.
Daher sollten Leckerlis immer Leckerlis bleiben.
Mit Leckerlis kann man Mäuse locken, ihr Vertrauen gewinnen, ihnen Kunststückchen beibringen oder sie belohnen, wenn sie brav waren. Auch Entschädigungen in dieser Form, nach Tierarztbesuchen werden gern genommen.
Nicht jede Maus mag jedes Leckerli. Es gibt sogar ganz besonders hartnäckige Fälle, in denen man etwas rumprobieren muss, ehe man das Optimum der Leckerlis gefunden hat. Geeignet sind:
- Sonnenblumenkerne
- Kürbiskerne
- Erbsenflocken
- Backoblaten
- Zucchinikerne
- Gurkenkerne
- Haselnusskerne
- Erdnusskerne
- ungeschwefelte Rosinen
- selbstgebackene Leckerlis
- Trockengemüse
- Nutri-Cal
Nutri-Cal ist eine Vitaminpaste, die man beim Tierarzt erhält. Da sie halt eben Vitamine enthält, sollte man sie nur dann als Leckerli geben, wenn die Maus auch was damit anfangen kann. Also zum Beispiel, wenn die Maus krank ist, Babys hat, alt ist oder dergleichen.
Nultri-Cal kann man wunderbar benutzen, um Medikamte reinzumischen und den Mäusen oral zu verabreichen. Die meisten Mäuse mögen diese Paste sehr gern, da sie auch super gut schmeckt.
Päppeln
Es gibt unterschiedliche Gründe, wann eine Maus gepäppelt werden muss. So müssen z.B. Jungböcke ihr Gewicht pushen (30 g), um eine Kastration zu überstehen, Fundtiere wieder ihr Normalgewicht erreichen und kranke Tiere mit Fressunlust energiereiche Kost zu sich nehmen.
Dazu eignen sich vor allem Dinge, die sonst dick machen. So z.B. Sonnenblumenkerne, Nüsse und auch Maiskolben. Auch sehr nützlich, besonders, um Medikamente einzugeben, ist Malz- oder Nutri-Cal-Paste.
Aber auch Brei hat sich als tolle Päppelvariante erwiesen.
Ich selbst benutze den Bio-Hirse-Vollkornbrei von Babysun (siehe Bild rechts) vom Kaufland. Da dieser zucker-, laktose- und glutenfrei ist und mit heißem Wasser angerührt wird. Ebenso geeignet sind z.B. Schmelzflocken von Kölln oder auch einfach Haferflocken (z.B. gemischt mit Bananenmatsch).
Leinöl
Leinöl ist ein Multitalent und kann auf vielfältige Weise eingesetzt werden.
Nicht nur der Leinsamen, sondern auch das daraus gewonnene Öl ist bei Mäusen sehr beliebt.
Es ist das Öl mit dem höchsten Gehalt an den sehr wichtigen Omega-3- und 6-Fettsäuren. Jedoch nicht nur diese Fettsäuren machen Leinöl zu einer wertvollen Nahrungsergänzung, sondern auch die anderen Bestandteile des Öls.
Bekannt ist ja, dass die Omega-3-Fettsäuren gut gegen Herz- und Kreislaufschäden, sowie die Beeinträchtigung der Sehkraft wirkt.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass ein Mangel davon das Denkvermögen und sogar die Emotionen beeinflussen können.
Phenolische Substanzen im Öl wirken antioxidativ und schüzen vor negativen Einflüssen von freien Radikalen.
Lignane ähneln in ihrer Wirkungsweise dem Östrogen und können den Alterungsprozess der Zellen verlangsamen. Außerdem können sie beim Schutz vor Krebs helfen.
Leinöl vermag sogar bei der Verhinderung von Diabetes zu helfen, da es den Blutzuckerspiegel, der direkt nach der Mahlzeit einen Spitzenwert hat, senken kann. Dies fand der Wissenschaftler Stephen Cunnane in Kanada bei einem Versuch mit Frauen heraus.
Vitamin E ist auch in einem sehr hochen anteil im Öl vorhanden, was für die Haut und das Fell sehr gut ist und bei Nekrosen oder bei Parasitenbefall unterstützend wirken kann.
Somit ist Leinöl ein wichtiger Baustein einer gesunden Ernährung.
Gute Erfahrung wurde mit dem Beträufeln von Salat und Gemüse mit Leinöl gemacht. So wurden sogar Sorten gefressen, die sonst kaum bis gar nicht angerührt wurden. Häufig wird sogar erst das Öl abgeschleckt und dann erst das Frischfutter gefressen.
Auch kann man es in Päppelbrei einrühren.
Mineraliensteine / Kalksteine / Salzlecksteine
Vorab sei gesagt, dass Mäuse keine Kalk-, Salzleck- und keine Mineraliensteine brauchen. Sie sind in manchen Fällen sogar schädlich und können im schlimmsten Falle zum Tode führen.
Mineraliensteine sind solange ungefährlich, wie die Tiere sie nur selten benagen. Meist geschieht das eh nur aus Langeweile. Bei übermäßigem Verzehr kann es zu einer Nitratüberdosis führen.
Salzlecksteine können zu einer Natriumchloridvergiftung führen. Diese äußert sich mit Nierenproblemen. Im schlimmsten Falle kann das Tier bei übermäßigem Verzehr an Nierenversagen sterben.
Bei der übermäßigen Gabe von Kalksteinen kann es zu Harnsteinbildung (was sehr schmerzhaft ist) oder Organverkalkung führen.
Besser ist es, auf Steine solcher Art zu verzichten. Wer seinen Mäuse eine ausgeglichene, aber abwechslungsreiche Ernährung bietet, muss sich keine Sorgen einer Unterversorgung von Mineralien oder Kalk machen. Grade in Wildkräutern sind sehr viele natürlich vorkommende Mineralien und Nährstoffe enthalten.