Was tue ich, wenn ich bereits Mäuse aus dem Zoohandel habe?
Zu allererst sollten schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Der soll die Geschlechter genau differenzieren und die Tiere auf Krankheiten und Parasiten untersuchen.
Weibchen
Hat man Weibchen erstanden, muss man davon ausgehen, dass diese tragend sind. Da Weibchen 21 Tage tragen, muss man ab Kaufdatum drei Wochen rechnen. Sind die drei Wochen vorbei und die Maus hat nicht geworfen, kann man davon ausgehen, dass auch keine Babys mehr kommen. Erst dann, kann man sicher sein.
Oft denken die Leute, dass die Weibchen, die sie gekauft haben, nicht tragend sein können, weil sie noch so jung oder ganz dünn sind.
Aber Farbmausweibchen werden mit 4 Wochen geschlechtsreif und können bereits im Alter von 7-8 Wochen selbst Babys zur Welt bringen.
Wenn Weibchen schlank sind, ist das keine Garantie dafür, dass sie nicht tragend sind. Wenn die Weibchen an dem Tag, an dem sie gekauft wurden, gedeckt wurden, können sie auch noch gar nicht kugelrund sein. Das passiert bei Farbmäusen sowieso erst in der letzten Hälfte der Schwangerschaft.
Mehr Infos siehe: Nachwuchs
Männchen
Hat man Männchen erstanden, müssen diese mit 12 Wochen und 30 g Körpergewicht kastriert werden. Nur dann ist eine artgerechte Haltung möglich. Mehr dazu hier: Farbmausmännchen
Kann man das Geld für die Kastration(en) nicht aufbringen, bleiben einem noch zwei weitere Möglichkeiten: Die Tiere ins Tierheim zu bringen oder als Futtertiere abzugeben.
Ja, sie als Futtertiere abzugeben, klingt hart und kaltherzig, aber sehen wir uns zuerst die Alternativen an: Wenn kein Geld für die Kastration(en) vorhanden ist, bedeutet das, die Tiere müssen ins Tierheim. Viele deutsche Tierheime kastrieren aber nicht. Das heißt, sie würden dort ein Leben in Einzelhaft verbringen und dann irgendwann dort sterben, denn kein Mensch, der sich vorher informiert hat, holt sich unkastrierte Böcke aus dem Tierheim. Oder sie bleiben bei dir und verbringen ihr Leben getrennt, also in Einzelhaft. Einzelhaltung ist für so hochsoziale Tiere wie Farbmäuse aber Tierquälerei. Siehe dazu: Einzelhaltung
Wenn sie als Futtertiere einer Schlange den Magen füllen, war ihr Leben im Sinne der Natur zumindest nicht nutzlos. Dazu ist es wichtig, dass man sich einen Reptilienhalter sucht, der mit seinen Futtertieren respektvoll umgeht.
Männchen & Weibchen
Hat man eine gemischtgeschlechtliche Gruppe erstanden, müssen die Tiere sofort nach Geschlechtern getrennt werden. Das/die Weibchen sind zu 99 % tragend und es muss jederzeit mit dem Nachwuchs gerechnet werden. Mehr Infos siehe: Nachwuchs
Das/die Männchen sollten dann, wie unter Männchen beschrieben, kastriert werden oder es muss eine andere Lösung her.
Was man auf gar keinen Fall tun sollte...
In die Zoohandlung zurück bringen. Dort erwartet die Tiere Qual und Leid und in den meisten Fällen der Tod. Die Tiere, die zurück kommen; umgetauscht werden, enden meist als Frostfutter, nachdem sie furchtbare Qualen durchleiden mussten. Genaueres dazu hier: Umtauschware
Den Nachwuchs sollte man ebenfalls auf keinen Fall wieder in die Zoohandlung zurück bringen. Viele Zoohändler spekulieren grade genau darauf und verkaufen sogar absichtlich Pärchen. Viele sagen ausdrücklich beim Kauf dazu, dass der Nachwuchs, sollte welcher kommen, kostenlos zurück gebracht werden konnte. In dem Falle kann davon ausgegangen werden, dass einem absichtlich Männchen und Weibchen verkauft wurden, damit man den Nachwuchs zurück bringt. Denn so spart der Zoohändler Geld für den Einkauf von Nachzuchten.