Die Gehegegröße

Man denkt immer, dass Mäuse nur wenig Platz brauchen, weil sie ja so klein sind. Das stimmt allerdings nicht. Mäuse sind sehr agil und flink und brauchen viel Platz. Sie sind Buddler und Läufer. Darüber hinaus jedoch auch gute Kletterer. Für das alles muss der Käfig ausreichend Platz lassen.

Als absolutes Mindestmaß galten bisher für 2-4 Farbmäuse 80 cm Länge x 50 cm Breite x 50 Höhe.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass Mausels sich erst ab einer Grundfläche von 100 x 50 cm, also 0,5 m² wirklich wohl fühlen und aufblühen.

Dies besagt auch das aktuelle Gutachten vom Bundesministerium ab Seite 137: Gutachten ansehen


Daher empfiehlt sich auf jeden Fall eine Mindestgrundfläche von 0,5 m² einzuhalten.

Die Mindestgrundfläche ergibt sich lediglich aus Länge x Breite des Käfigs. Die Etagen sind dabei nicht mit einzuberechnen, da Mäuse nicht fliegen können. Es kommt bei der Berechnung der Grundfläche darauf an, wie weit eine Maus am Stück laufen kann, ehe sie vor eine Wand stößt. 

Wieviele Farbmäuse man auf wieviel Platz halten kann, kann euch dieser Rechner bequem ausrechnen: Mauscalc

Ob 10 cm mehr oder weniger viel sind, hängt davon ab, ob man ein Mensch (durchschnittlich 170 cm) oder eine Maus (durchschnittlich 10 cm) ist.

Die Gehegewahl

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einer Gruppe Farbmäusen ein Gehege zu gestalten. Man sollte sich nicht immer für die günstigste Möglichkeit entscheiden, aber auch nicht gleich für die teuerste.

Manchmal kann man auch seh günstig gebrauchte Gehege erstehen - oder selbst bauen. Im Folgenden werde ich fünf Varianten genauer beleuten.

Standort & Parameter

Der Standort für das Gehege sollte nicht direkter und dauerhafter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ein Teil des Käfigs darf natürlich tagsüber zeitweise von der Sonne beschienen werden, aber ein Aufheizen des gesamten Käfigs sollte unbedingt vermieden werden.

 

Ebenso vermieden werden, sollte Zug. Steht das Gehege in Fenster- oder Türnähe sollte gut darauf geachtet werden, dass die Mäuse nicht andauerndem oder wiederkehremden Zug ausgesetzt sind. Wenn dies nur beim Lüften der Fall ist, kann vorübergehend für diese Zeit eine Decke oder ein Handtuch über den Käfig gelegt werden.

Der Käfig sollte nicht in Heizungsnähe stehen, denn dort ist die Luft nicht nur warm (was zur Überhitzung führen kann), sondern auch trocken. Dies kann die Schleimhäute austrocknen und zu Atemwegsproblemen führen. 

Laut Empfehlung der Gesellschaft für Versuchstierkunde (1988) sollten Mäuse bei einer Temperatur von 20-24°C und einer Luftfeuchtigkeit von 50-60 % gehalten werden. Ein Luftwechsel sollte 15 x pro Stunde stattfinden und der Licht-Dunkel-Rhythmus sollte 12 Stunden betragen.

Nun ist natürlich klar, dass unsere Farbmäuse keine Versuchstiere sind. Man sollte aber bedenken, dass Versuchstiere immer gesund sein müssen, um eindeutige und "saubere" Ergebnisse zu liefern. Daraus ergibt sich logischerweise, dass diese empfohlenen Parameter für die Mäuse wohl sehr gesund sind.

 

 

Der Gitterkäfig / Kaufkäfig / Voliere

Käfige, die im Zoo"fach"handel als Mäusekäfige angeboten werden, sind meist zu klein und haben zu weite Gitterabstände. Für Farbmäuse sollte der Gitterabstand nicht größer sein, als 0,8 cm. Handelt sich beim Gitter um kleine Quadrate, dürfen diese maximal 1x1cm groß sein.

Ein Gitterkäfig sollte ausreichend große und viele Türen haben. Das erleichtert das Saubermachen ungemein.

Der Vorteil bei Gitterkäfigen ist natürlich die gute Belüftung. Nachteil sind meist die sehr niedrigen Bodenwannen, über deren Rand die Streu gern mal das Zimmer versaut.

Am Käfiggitter kann man gut Gegenstände und Etagen anbringen, was auch ein großer Pluspunkt ist. Viele Käfige, meistens Volieren, haben zudem Rollen, was die Flexibilität des Käfigs enorm steigert.

Hat man einen Gitterkäfig, der einen zu großen Gitterabstand aufweist (z.B. Meerschweinchen- oder Kaninchenkäfig), kann man ihn einfach mit Volierendraht ummanteln. Mithilfe von Basteldraht oder Kabelbindern geht das prima und ist die kostengünstigste, aber dennoch artgerechte Variante.

Das Aquarium

Ein Aquarium ist für die dauerhafte Mäusehaltung ungeeignet. Der Ammoniakgehalt ist in Mäuseurin deutlich höher, als im Urin anderer Nager (z.B. Hamster). Aquarien sind dafür zu schlecht belüftet. Der Ammoniak sammelt sich am Boden und die Mäuse atmen ihn ein, was schwere Atemwegsinfekte zur Folge haben kann. Mehr dazu hier: Klick!

Zudem kann man ein Aquarium nur schwer für Farbmäuse artgerecht einrichten.

Das Terrarium

Handelsübliche Terrarien sind für Reptilien gebaut. Diese brauchen gestaute Luft und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mäuse nicht.

Daher sind normale handelsübliche Terrarien nicht geeignet. Die Belüftung ist mangelhaft und unzureichend. Hat man jedoch ein extra angefertigtes oder mit zusätzlichen Lüftungsgittern versehenes Terrarium, kann es, sofern es mindestens des Mindestmaßen entspricht zu einem Mäuseparadies umgestaltet werden.

Besonders gut geeignet sind jedoch Holzterrarien, da man mithilfe einer herkömmlichen Loch- oder Stichsäge zusätzliche Belüftungen einbauen kann. Sehr zu empfehlen sind die Terrarien von holzterrarium.de.



Der Eigenbau

Viele Mäusehalter entscheiden sich früher oder später dazu, einen Eigenbau in Angriff zu nehmen. Der Vorteil dabei ist, dass man diesen nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten kann. So kann man z. B. einen Käfig in eine Dachschräge oder Nische einpassen.

Die einfachste Variante für einen Eigenbau, ist der Umbau eines Kleiderschrankes. Dafür geeignet sind beispielsweise die Modelle 'DOMBAS' oder 'PAX' von Ikea.

Für die Etagen sollte man unbedingt beschichtete Bretter verwenden, da man diese feucht abwischen kann.

Praktischerweise sollte man vor die Etagen noch einen 5-8cm breiten Streuschutz schrauben oder kleben, damit die Einstreu nicht aus dem Käfig geschleudert werden kann.

Die Mäuseburg

Einige Leute haben auch eine Mäuseburg. Wie Kathleen zum Beispiel. Hier kann man sie sich ansehen: Klick!

Auch Dörte und Christoph (siehe Bild rechts) haben eine Mäuseburg auf einer Kommode errichtet.

Mäuseburgen sind nicht für alle Mäuse geeignet und auch nicht für alle Haushalte. Katzen und Hunde sollten nicht im Haushalt vorhanden sein. Junge Mäuse, im Floh-Alter, sollten nicht auf Mäuseburgen leben, da sie noch keine Höhen einschätzen können und auch gern mal waghalsige Kletteraktionen auf den Umrandungen vornehmen.

Man sollte seine Mäuse gut einschätzen können, ehe man sie in eine Mäuseburg einziehen lässt.

Sauber machen

Etwa alle 10 Tage ist es an der Zeit, dass der Käfig mal gereinigt werden muss.
Man sollte den Käfig niemals komplett reinigen. Das ist für die Mäuse sehr stressig, da man ihren Eigengeruch komplett entfernt. Und Stress verkürzt bekanntlich die Lebenserwartung.

Am Besten nimmt man sich ein Behältnis, in das die alte Streu geladen wird. Dann säubert man den Käfig ordentlich (auswaschen etc.) und streut ihn neu ein. Unter die neue Streu mischt man einige Hände voll vom alten Streu.

Das Inventar sollte man nicht komplett rausnehmen und reinigen. Besser man nimmt am einen Tag eine Hälfte der Einrichtung zum Reinigen heraus und am nächsten Tag die andere Hälfte.

Übrigens: Eine Maus kann bis zu 50 Köddel pro Tag "verlieren". Im Jahr sind das rund 18.000 Stück davon. Ganz schön viel für so einen kleinen Feger, was? *gg*

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