Farbmäuse sind nicht für jeden geeignet. Die Farbmaushaltung ist nicht immer Friedefreudeeierkuchen. Daher zeige ich euch hier auch einige Nachteile der Farbmaushaltung auf. Sie dürfen nicht verschwiegen und bei der Anschaffung mitbedacht werden.

• klein aber teuer


Farbmäuse sind mit ihren durchschnittlichen 30 g wirklich keine großen Haustiere. Das bedeutet aber nicht, dass sie deshalb nichts kosten. Ein artgerechter Käfig kann in der Anschaffung recht teuer werden, doch diese Summe ist ja in der Regel einmalig.

Wiederkehrende Kosten können allerdings auftauchen, wenn die Mäuse krank werden. Die Tierarztkosten sind leider oftmals nicht so klein, wie so eine Maus vielleicht vermuten lässt. Während man bei einer herkömmlichen Untersuchung wegen Schnupfen mit ca. 20 Euro dabei ist, kann eine Operation (Tumor-OP, Kastration etc.) durchaus 50 Euro oder mehr kosten.

Wie bereits auf der Unterseite Anschaffung erwähnt, empfiehlt es sich, eine Spardose oder ein Sparkonto einzurichten, auf das man regelmäßig eine feste Summe einzahlt, von der man im Krankheitsfall die Tierarztkosten tragen kann.

• kurze Lebenserwartung und der Tod im Allgemeinen

Farbmäuse haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2,5 Jahren. Manche werden älter, andere sterben früher. Auch schon in jungem Alter kann eine Maus eine tödliche Erkrankung erleiden. Auch angeborene Organschäden wie z.B. Herzfehler oder unterentwickelte Nieren können auftreten und die Mäuse bereits früh dahin raffen.

Es ist schwer zu ertragen, wenn eine Maus nur wenige Wochen nach der Anschaffung stirbt oder sogar eingeschläfert werden muss.

Die häufigsten Erkrankungen und auch Todesursachen bei Farbmäusen sind Atemwegsinfekte und Tumore.

• Krankenpflege und Sterbebegleitung

Farbmäuse haben eine gewisse Tumorneigung. Besonders Weibchen erkranken häufig an Gesäugetumoren. Dies kann dazu führen, dass der Tierarzt von einer Operation abrät. In dem Falle sollte die Maus so lange gepflegt und verwöhnt werden, bis der Zeitpunkt da ist, sie erlösen zu lassen.

Das kann oftmals bedeuten, dabei zuzusehen, wie das Tier von Tag zu Tag mehr abbaut und schwächer wird.

Auch alte Mäuse bauen meist irgendwann sogar recht plötzlich ab, werden dünner, bekommen Haarausfall und sind in allem, was sie tun, langsamer als zuvor. Den Punkt, wenn die Maus "plötzlich alt wird" fürchten wir Mäusehalter alle. Doch Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, bedeutet, dies für das ganze Tierleben lang zu tun. Das heißt auch, es weiterhin zu lieben und zu pflegen, obwohl es alt ist.

Alte Mäuse können auch an der sogenannten Hinterhandlähmung erkranken. Dabei werden langsam die Hinterbeine schwächer und schwächer, bis sie schließlich ganz gelähmt sind. Dies allein ist kein Grund, eine Maus erlösen zu lassen, kann aber bedeuten, die Maus "hintenrum" sauber zu halten. In der Regel machen das die Artgenossen, doch bei manchen "Rentnermäusen" muss man hier und da mal mit einem feuchten Waschlappen nachhelfen.

• Eigengeruch vs. Gestank

Jeder Mensch ist einzigartig. Das macht sich nicht nur in seinem Äußeren bemerkbar, sondern auch in seinen Empfindungen. Mancheiner findet den Eigengeruch, den Mäuse - wie jedes andere Tier - haben, angenehm bzw. nicht störend. Andere wiederum finden, dass Farbmäuse stinken.

Man muss immer bedenken, dass unkastrierte Farbmausböcke selbstverständlich stinken. Doch diese sollten, um artgerecht leben zu können, ja sowieso kastriert werden (Klick).

Weibchen und/oder Kastraten hingegen sind in der Regel geruchsarm. Aber da das jeder anders empfindet, sollte man vor der Anschaffung von Farbmäusen, lieber bei jemandem "Probe schnuppern", der bereits welche hat.

Das heißt, man fährt diesen Halter Zuhause besuchen, schaut sich Käfig und Mäuse an, achtet besonders auf den Geruch (schon beim Betreten des Hauses) und achtet darauf, ob man im eigenen Zuhause mit sowas zurecht kommt oder nicht.

Wer einen Farbmaushalter in seiner Nähe sucht, bei dem er mal "Probe schnuppern" kann, sollte in unserem Forum vorbei kommen: www.farbmaus-info-forum.com

• Mäuse sind eigenwillig

Man kann eine Farbmausgruppe bestehend aus 20 Mäusen haben und doch zeigt jede einzelne einen völlig einzigartigen Charakter. Die eine mag keine Zucchini, die nächste liebt sie. Die eine Maus hasst Karotten, während die andere dafür sterben würde. Die eine ist vom ersten Tag an handzahm, eine andere ist es nach 2 Jahren noch immer nicht.

Farbmäuse sind Individualisten. Man sollte keine zu großen Erwartungen an den Charakter seiner zukünftigen Mäuse haben, denn dazu sind sie viel zu eigenwillig. Es ist der Maus gegenüber aber extrem unfair, sie wieder abzugeben, weil sie nicht zahm werden will, weil sie keine Zucchini mag oder hin und wieder mal zwickt.

Jede Maus sollte von ihrem Halter das Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit eingeräumt bekommen. Tiere sind kein Spielzeug, dass man zurückgeben oder umtauschen kann, weil es nicht richtig funktioniert.

Entweder man kann eine Gruppe Farbmäuse so akzeptieren, wie sie ist oder man lässt die Farbmaushaltung komplett sein.

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