Planung eines Eigenbaus und wichtige Fragen vorab

Wenn man sich dazu entschieden hat, für seine Mäuse einen Eigenbau zu bauen, kommen meistens eine Menge Fragen auf. Ich hoffe, dass ich die wichtigsten auf dieser Seite beantworten kann.

Aus welchem Holz baut man einen Eigenbau?

Ideal für den Gehegebau sind beschichtete Spanplatten. Sie sind urinsicher und müssen nicht extra lackiert werden. Zudem sind sie feucht abwischbar. Das erleichtert die Reinigung später enorm.

Zudem ist die Beschichtung so beschaffen, dass die Mäuse keine Angriffsflächen für ihre Zähnchen finden, so dass sie ein Gehege aus beschichteter Spanplatte nicht annagen können. Kanten können z.B. mit Aluschienen versehen werden.

Mein eigener Eigenbau besteht aus OSB-Platten. Diese finde ich optisch sehr schön, weshalb ich mich damals dafür entschieden habe. Doch heute würde ich davon abraten, denn meine Mäuse haben die Mitteletage und die Bodenplatte angenagt, so dass der Eigenbau unter dem Streu inzwischen so aussieht:



Denn leider bietet OSB durch seine grobe Oberfläche extrem gute Angriffsfläche für die Mäusezähne und manchmal hat man ja wahrer Terrornager im Gehege, die wirklich vor nichts Halt machen.

Auch Multiplex oder andere glatte Holzplatten sind für den Gehegebau geeignet. Sind sie jedoch unbeschichtet, müssen sie lackiert werden. Was uns zur nächsten Frage bringt.

 Angriffsflächen vor Nageangriffen schützen

Wenn man kleine Terrornager hat oder befürchtet, solche zu bekommen, kann man offenliegende Kanten, die eine Angriffsfläche zum Nagen wären, mit Aluschienen schützen.

 

Diese kann man z.B. anschrauben (wie wir es gemacht haben) oder auch aufkleben. 

 

Aluschienen sind - je nachdem, wo man sie kauft - eigentlich gar nicht mal so teuer und sie lassen sich nicht nur leicht anbringen, sondern auch mit einem feuchten Tuch prima sauber machen und verleihen den Kanten eine edle Optik. 

Womit lackiert man das Holz am Besten?

Wie oben bereits erwähnt, ist es am Sinnvollsten, beschichtete Spanplatte für den Gehegebau zu nehmen, weil da eine Lackierung entfällt. Die Beschichtung ist bereits urinsicher.

Wenn man sich aber trotzdem für Naturholz oder anderes unbeschichtetes Holz entscheidet, sollte dieses urinsicher gemacht werden. Dafür kann man Kinderspielzeuglack nach DIN EN 71-3 verwenden. Diese DIN steht immer auf dem Farbtopf drauf. Im Zweifelsfall einfach im Baumarkt nachfragen.

Den Lack gibt es in Bunt- und Klarlack. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass glänzender Lack die Oberflächen besser versiegelt, als seidenmatt.

Je nach Holzart ist es gegebenenfalls erforderlich, mehrere Schichten Lack aufzutragen.

Gittertüren oder Glasschiebetüren an der Front?

Wie man » hier « bereits nachlesen kann, sind Glasbecken für Farbmäuse ja ungeeignet, weil kein ausreichender Luftaustausch stattfindet. Das bedeutet aber nicht, dass Terrarien grundsätzlich schlecht sind.

Ein Eigenbau darf durchaus vorne Glasschiebetüren besitzen. Gerade Katzenhalter werden zur Sicherheit der Nager bestimmt darüber nachdenken, ob Glasschiebetüren vorne nicht besser wären.

Glasschiebetüren sind ohne Weiteres möglich, wenn die Seiten und die Rückwand ausreichende Belüftungsgitter aufweisen. Luftaustausch bedeutet, die Luft muss sich im Gehege bewegen können. Ideal wäre also eine Belüftung links und rechts. Eine Userin meines Forums hat das sehr dekorativ mit einer Lochsäge gestaltet:



Dadurch und durch die gelbe Außenfarbe gewinnt der Eigenbau eine lustige Käse-Optik, was ich persönlich wirklich total klasse fand. Lochsägenaufsätze gibt es in verschiedenen Durchmessern im Baumarkt zu kaufen. Auf die so entstandenen Löcher kann man einfach Volierendraht tackern.

 

Wichtig ist, dass die Luft im Gehege zirkulieren kann. Dann sind Glasschiebetüren absolut kein Problem. Damit man die Türen auch wirklich schieben kann, sollte man sich als Führungsschienen die Kunststoffteile aus dem Terraristikbedarf besorgen. Diese nennt man Glasführungsprofile und es gibt sie z.B. hier: Reptilienkosmos

Entscheidet man sich stattdessen doch für herkömmliche Gittertüren, entfällt natürlich eine zusätzliche Belüftung an den Seiten. Selbstverständlich würde eine Zusatzbelüftung aber auch nicht schaden.

Bei Gittertüren kann man es sich eigentlich sehr einfach machen: Man nimmt Holzlatten in der Stärke seiner Wahl, schraubt sie z.B. mittels Winkeln zu viereckigen Rahmen zusammen und betackert sie mit Volierendraht. Mit Scharnieren werden sie dann am Eigenbau befestigt. Mit Magnetschnappern kann man die Türen verschließen.

Wenn man neben den Mäusen auch Katzen hält, bitte hier nachlesen: » Mäuse und Katzen? «

An meinem Eigenbau habe ich drei Türen angebracht:

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Wenn man den Draht von innen aufbringt, ist es wichtig, den Draht so zu schneiden, dass keine Kanten überstehen, um Verletzungen zu vermeiden. Wenn dies nicht gelingt oder man sich die Arbeit des genauen Schneidens ersparen möchte, kann man auch einfach dünne Leisten über die Drahtkanten schrauben.

Trennwand für die Vergesellschaftung

Tipps zur Bauweise

Früher oder später steht bei jedem Mäusehalter eine Vergesellschaftung an. Diese startet man auf kleinster Fläche. Um den Stress für die Mäuse so gering wie möglich zu halten, wäre es optimal, wenn man das Gehege dafür mittels einer Trennwand je nach Bedarf verkleinern oder vergrößern kann.

Also eine Trennwand, die ohne Probleme vor- und zurückgeschoben werden kann. Dies geht nur dann, wenn kleine Etagen herausgenommen werden können. Sie sollten also nicht fest mit dem Gehege verschraubt werden.

Volletagen können fest eingebaut werden, sollten aber im Falle einer Vergesellschaftung verschließbar sein (z.B. mit einem dicken Stein oder einer zusätzlichen kleinen Holzplatte).

Das Gehege sollte also so beschaffen sein, dass eine Trennwand genau eingepasst werden kann, ohne dass irgendwo Schlupflöcher bleiben.

Etagen - ganze oder halbe und fest eingebaut oder herausnehmbar?

Verschiedene Etagen sind in einem Mäusekäfig Pflicht. Da Mäuse ja bekanntlich nicht fliegen können, sollten sie die Höhe ihres Käfigs mittels Etagen voll ausnutzen können.

Beim Käfigbau stellt sich irgendwann die Frage: Sollen die Etagen fest einbaut oder herausnehmbar sein?

Volletagen können ruhig fest eingebaut, also verschraubt werden. Der Aufgang von Etage zu Etage kann mittels Lochsäge geschaffen werden. Dieser Aufgang sollte aber im Falle einer Vergesellschaftung verschließbar sein.

Kleinere Etagen sollten herausnehmbar sein. Denn bei einer Vergesellschaftung dürften Etagen zunächst nicht zugänglich sein. Da Mäuse sehr gute Kletterer sind, bringt es nichts, ihnen Rampen und Leitern zu den Etagen zu klauen - sie werden dennoch einen Weg hinauf finden. Und das ist bei einer Vergesellschaftung wirklich ganz schlecht!

Kleinere Etagen kann man deshalb besser als Tischebenen (also ein Brett mit vier "Beinen" dran) oder als Hängeebene (ein Brett mit vier Ketten dran) anbringen. Sie sind nicht nur für eine Vergesellschaftung, sondern auch zur Reinigung entfernbar. Außerdem kann man die Standorte der Etagen variieren und den Mäusen so Abwechslung bieten.


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